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nahme ebenso entspannt genießen kann wie die ru-  anschließend habe ich notiert: „Und überhaupt: der
               higen.“ Mit dem V 110 SE habe ich alle zehn Songs  Raum. Die Bühne ist breit, sodass alle vier Musiker
               der CD von „Ziphim“ bis „Tannaim“ hingebungsvoll  ihren  spezifischen  Raum  zur  Verfügung  haben.
               bis zum Ende gehört. Es war ein bewegender, im-  Gleichzeitig sind sie aber in einer hohen musikali-
               pulsgeladener, aber niemals in den Ohren schmer-  schen Dichte aufeinander bezogen und miteinander
               zender Langzeit-Hörgenuss. Die Dissonanzen wur-  verbunden.“ Das Zusammenspiel stellte sich extrem
               den wahrheitsgetreu schrill intoniert, die – meist –  körperhaft dar, so als würde jeder Musiker gleichsam
               darauffolgenden  harmonischen  Akkorde  kamen   als eine Zelle des Ganzen agieren, die mit den drei
               wohltuend an die Ohren.                         anderen durch starke Energieflüsse verbunden ist.
                So weit, so gut. Die spannendste Frage dieses Tests  Diese Energieflüsse stellten sich im Laufe des Tests
               war freilich, wie weit denn dieser Röhrenverstärker  als Markenzeichen des V 110 SE heraus. Etwa beim
               meinen von hochwertiger Transistortechnik gepräg-  zweiten  Titel  auf  der  Zorn-CD,  „Abidan“,  einer
               ten Ansprüchen gerecht werden würde. Dabei war    klagend-wehmütigen Klezmer-Musik. Der Octave-
               die  erste  große  Überraschung  die  Raumabbildung  Verstärker ließ sich nicht dazu verführen, sich ange-
               des Octave. Schon beim ersten Song von Masada (3)  sichts dieses ruhigen Songs gemächlich zurückzu-
               Gimel ist  aufgefallen,  wie  dreidimensional  das  lehnen. Vielmehr hat er auch bei diesem wie stilles
               Schlagzeug von Joey Baron dargestellt wurde. Gleich  Wasser  dahintreibenden  Rhythmus  die  innere
                                                               Spannung  der  Musik  aufrechterhalten.  Etwas  nur
                                                               mal  so  hinzustellen  und  bei  einer  vordergründig
                                                               weniger dynamischen Aufnahme sozusagen in den
                                                               „Easy-Listening“-Modus zu verfallen, das gibt es bei
                                                               diesem Vollverstärker von Octave nicht. Wenn am
                                                               Schluss  von „Abidan“  das  große  Becken  von  Joey
                                                               Baron von ganz weit hinten zu hören ist, dann klingt
                                                               es bis zum letzten Ton leise flirrend aus. Erst dann
                                                               macht der V 110 SE eine Zäsur und lässt locker, bis
                                                               er den nächsten Titel mit derselben aufmerksamen
                                                               Anspannung präsentiert.
                                                                Diese hohe Aufmerksamkeit auf das dynamische
                                                               Geschehen in der Musik legte der V 110 SE auch
                                                               dann an den Tag, wenn zwei Konzertflügel im vier-
                                                               händigen Spiel miteinander und nebeneinander ab-
                                                               zubilden  waren.  Testobjekt  war  dafür  An  Evening
                                                               With  Herbie  Hancock    &  Chick  Corea  In  Concert
                                                               (CBS  88329,  Europa  1978,  2-LP).  Die  Live-Ein-
                                                               spielungen  aus  dem  Masonic  Auditorium  in  San
                                                               Francisco, dem Dorothy Chandler Pavilion in Los







                                                                                      6/2018  image-hifi.com PDF
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