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Special › RÖHREN & HÖRNER

O ctave gibt richtig Gas. Allein im
Jahr hat
AUDIO
abgelaufenen
vier neue Verstärker des badi-
schen Röhrenspezialisten getestet: den
grandiosen Vollverstärker V 80 SE mit
der – transistorisierten – Phonostufe
EQ2 (5/2016), die so kraft- wie glanzvol-
le Stereo-Endstufe RE 320 (10/2016) –
und jetzt den Vollverstärker V 110 SE.
Allesamt nicht einfach nur optische Tu-
ning-Varianten längst bewährter Baurei-
hen. Ganz im Gegenteil, Face-
lifting findet bei dem Mittel-
ständler aus Karlsbad nur
behutsam statt, man pflegt
äußerlich vielmehr stetige
Kontinuität. Aber innen, prak-
tisch unter der Motorhaube,
da gibt es mehr Innovations-
schub zu bestaunen, als es im
Falle des V 110 die Buchstaben
SE wie Special Edition auf An-
hieb vermuten ließen.
Nein, der V 110 SE für jetzt rund
7000 Euro wartet nicht nur mit etwas
mehr Hubraum, mehr Ladedruck oder
mehr Leistung auf als sein Vorgänger.
Das alles auch, aber – um im automobi-
len Bild zu bleiben – er hat zudem noch
eine Novität im Getriebe.

D-FAKTOR UND G-WAFFE
Es geht um die Umsetzung der Leistung
auf die Straße, pardon, an den Lautspre-
cher. Diese Spannung-in-Schall-Wandler
VOLLDAMPF ner Endstufe den Gefallen, sich gleich-
am Ende der highfidelen Kette tun ja kei-
mütig wie ein Lastwiderstand zu verhal-
ten. Im Gegenteil: Die Impedanz ändert
sich mehr oder weniger stark mit der
Frequenz, kapazitive Elemente etwa in
der Frequenzweiche sorgen für Phasen-
MIT VERSTAND Spannung. Und zu allem Überfluss gibt
zwischen
verschiebungen
und
Strom
es da auch noch so einen Stromfluss
vom elektrodynamisch angeregten Laut-
sprecher in den Verstärker zurück. Eine
Art negative Turboladung.
Die will man nun gar nicht haben. Das
Mit Hirnschmalz, Schaltungstricks und ganz viel Erfah- seit Jahrzehnten dagegen gezüchtete
rung bringt Octave seinen Röhren- Vollverstärker V 110 SE Additiv: der Dämpfungsfaktor. Das ist
der Quotient aus Lautsprecherimpedanz
auf die Überholspur. An fast jedem Lautsprecher. Das Ge- geteilt durch Verstärker-Ausgangswider-
heimnis: Dämpfungsfaktor-Tuning. ■ Von Lothar Brandt stand. Je kleiner der Ausgangswider-
stand des Amps, desto höher der Dämp-
fungsfaktor. Je größer der Widerstand

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