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AUDIOphile › PHONOVORVERSTÄRKER
VARIABLER RÃœCKEN: Je nach Modul-
Bestückung sieht die Octave-Phonostufe
aus wie ein kompletter Vorverstärker.
AUSGESETZT:
Die massigen Netztrafos hat
Octave in ein separates Strom-
häuschen ausgelagert, das man
am besten so weit wegstellt,
wie es das fest angebrachte
Verbindungskabel erlaubt.
HONO MODUL feinstem Material bestückt, mit langlebi- nur der Ayre ansatzweise nachmachte –
gen Kondensatoren von Epcos, Wima bei direktem Endstufenanschluss zog
zerrungen zu folgen – seine Röhren sind und Vishay, erstklassigen Schaltern und die deutsche Vorstufe dann aber auch
schon von Natur aus so immens breit- Relais, sowie präzise ausgemessenen dem Amerikaner mit erschreckendem
bandig, dass klangliche Rückwirkungen Röhren. Das Ganze ?ndet sich verteilt in Schwung davon.
durch die Gegenkopplung schlicht kein einem großzügigen, auf Servicefreund-
Thema sind. lichkeit bedachten Board-Layout und er- STECKBRIEF OCTAVE
Hofmann ist aber kein dogmatischer innert mehr schon an ein wissenschaft- PHONO MODUL
Glaskolben-Romantiker, sondern greift, liches Kleinserien-Messgerät als an Vertrieb Octave
wo immer sie besser funktionieren, auch einen HiFi-Verstärker. Allemal eine Vor- 0 72 48 / 32 78
rücksichtslos zu Halbleitern. Das Phono stufe, mit der man alt werden kann. www. octave.de
Modul ist streng genommen ein Hybrid: Listenpreis ab 4400 Euro
Die erste Verstärkungsstufe der MC- BASS, DER ERSTAUNT Garantiezeit 3 Jahre
Eingänge übernehmen exotische ICs Das Phono Modul ist auch eine Vorstufe Maße B x H x T 43,7 x 8 x 39 cm +Netzteil
aus der Studiotechnik, dann folgt das mit der man alt werden will. Schon über Gewicht 12 kg +Netzteil 4kg
röhrenwarme Herz des Geräts, in der den Festpegelausgang, an der gleichen ANSCHLÜSSE
Ausgangsstufe mischt sich erneut ein Vorstufe, durch die auch die anderen MM / MC •/ • (nach Wahl)
Operationsverstärker ein – in letzter Ins- Preamps spielen mussten, verblüffte weitere Eingänge (bis 2, nach Wahl)
tanz dann aber wiederum durch eine der Octave mit einer Dynamik im Tief- Ausgänge Cinch / XLR •/•
Röhre gepuffert. tonbereich, die schlicht einer anderen Pegelregelung •
Die Widerstands-Anpassung der MC- Dimension zu entstammen schien. Die- Digital / USB –
Inputs geschieht über Vierfach-DIP- se wie atomgetriebene Kraft war bei lei- FUNKTIONEN
Schalter, zu deren Betätigung man – sen, delikat produzierten Platten sogar Anpassung MC • (62O - 1kO, 13 Schritte)
ebenso wie zur Veränderung des Ver- noch auffälliger als bei Krawallstücken: Anpassung MM –
stärkungsfaktors oder zum Aktivieren Wenn am Anfang der zweiten Strophe Rumpel?lter • (schaltbar)
des Subsonic-Filters – den Deckel der von Daniel Lanois’ „The Messenger“ Fernbedienung •
Vorstufe abschrauben muss. Das mag (auf dem Album „For The Beauty Of Wy- Besonderheiten Vollwertige, frei kon?-
etwas umständlich sein, macht aber nona“) die Bassdrum dezent loszufedern gurierbare Vorstufe zum
auch Spaß angesichts der hervorragen- beginnt, dann ist das immer ein großer, Betrieb an der Endstufe.
den Fertigungsqualität, die den Besitzer fast heiliger Moment. Via Octave wurde
unter der Haube erwartet. Das fängt der Aha-Effekt zur Offenbarung – und AUDIOGRAMM
schon beim Deckel selbst an, der nicht zum Paradebeispiel für die nahezu geni-
von zweifelhaften Blechschrauben, son- alen Produktions-Fähigkeiten des Kana- Klang MM / MC ÅUnglaublich trans-
dern von richtigen Gewindeeinsätzen diers. Auf der anderen Seite des Fre- Ausstattung parenter, dynamischer,
samt Inbusschrauben gehalten wird – quenzspektrums bot der Octave eine Bedienung musikalisch mitreißender
die packen auch nach dem hundertsten Offenheit und Durchzeichnung, die ihm Verarbeitung Klang.
Öffnen und Schließen noch wie am ers- à Etwas lange Mute-
ten Tag. Die Platinen sind durchweg mit Phase beim Eingangs-
wechsel.
(nicht getestet)/130
überragend
sehr gut
überragend
KLANGURTEIL 130 PUNKTE
www.audio.de ›07 /2010