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AUDIOphile › PHONOVORVERSTÄRKER
Test aus Ausgabe 07/2010
OCTAVE PH
OCTAVE PHONO MODUL:
MEHR DRIN, ALS DRAUFSTEHT
Unter betont nüchternem Namen gibt es beim badischen Röhren-Spezialisten Octave einen extrem ?exiblen
Preamp in Röhren-Halbleiter-Hybridtechnik: „Phono Modul“ beschreibt diese 5000-Euro-Vorstufe nicht ein-
mal annähernd – genausowenig, wie das Prädikat „High End“ das mit ihr mögliche Klangerlebnis erfasst ...
Ein verbales Tarnnetz liegt über Entsprechend variabel ist der Preis, der MM-Verstärkung und RIAA-Entzerrung
der neuen Octave-Vorstufe: je nach Bestückung bei etwa 4400 Euro ?ndet nicht in den Modulen, sondern in
„Phono Modul“, das klingt nach losgeht. Das AUDIO-Testgerät, gerüstet den in der vorderen Gehäusehälfte fest
einem einfachen Kästchen mit symmetrischem und unsymmetri- montierten Röhrenstufen statt. Die
oder Platinchen, das man in ein existie- schem MC-Input, Line-Eingängen so- durch die RIAA-Kennlinie vorgeschrie-
rendes Gerät einbauen kann. Genau das wie der hochwertigen „Direct Drive“- benen, drastischen Filtermaßnahmen
Gegenteil ist hier aber der Fall: Das Röhrenausgangsstufe, liegt eher bei im Bass und Hochton erledigt die Schal-
Modul ist selbst modular aufgebaut und 5300 Euro, könnte aber einer Anlage mit tung aktiv, also in der Gegenkopplung
sieht nach außen aus wie ein stattlicher, zwei Plattenspielern, einem Netzwerk- jeweils einer Röhrenstufe. Entwickler
vollwertiger Vorverstärker. In der Tat ist und einem CD-Spieler vollauf gerecht Andreas Hofmann sieht keinen Anlass,
das Gerät vom Rand des Nordschwarz- werden. hier dem Trend zu passiven RIAA-Ent-
walds dafür konstruiert, direkt an der
Endstufe zu laufen, besitzt höchstwer- MESSLABOR OCTAVE PHONO MODUL
tige Ausgangsstufen, die weder vor nie- Frequenzgang MC, hier gemessen mit
derohmigen Eingängen noch vor langen Beim Frequenzgang (rechts) war das Rum- Subsonic-Filter.
Kabelstrecken kapitulieren und kommt pel?lter eingeschaltet, was neben dem
mit einer eigenen Fernbedienung für Tiefbassabfall auch eine minimale Anhe-
Eingangswahl und Lautstärke. bung im Oberbass bewirkt – ohne Sub-
Die hintere Hälfte des Phono Moduls be- sonic verschwindet die Welle. Der Anstieg
herbergt vier Module, die der Käufer im Ultraschallbereich ist normal – Octave
nach Herzenslust kon?gurieren kann: kompensiert den im Mastering zum
MC- oder MM-Eingänge, jeweils sym- Schutz des Schneidkopfs eingesetzten
metrisch oder unsymmetrisch, zusätz- Hochfrequenz?lter, der nicht Teil der klas-
liche Line-Eingänge und verschiedene sischen RIAA ist und dem Mess-Signal
Ausgangsplatinen stehen zur Auswahl. fehlt. Reale LPs entzerrt der Octave per-
fekt, zudem sehr rauscharm (-73dB) und
nahezu klirrfrei (nur k2 bei -90dB).
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